Materialien für den Unterricht – „Werkzeugkästen“

Die Gmbh „Medien in die Schule“ bietet unterschiedliche Werkzeugkästen, die zur Integrierung digitaler Medien in den Unterricht beitragen. In den Kästen befinden sich unterschiedliche digitale Anwendungen, die für den Einsatz im Unterricht geprüft und ausgewählt sind. Ab dem Grundschulalter kann man diese Werkzeugkästen nutzen. Je nach Komplexität des Inhaltes und Alter der Schüler muss die Anwendbarkeit für die Schüler vom Lehrer überprüft werden. Die Werkzeugkästen sind in unterschiedliche Anwendungskategorien gegliedert. Kategorien sind z.B. Präsentation und Textverarbeitung, Audio, Video und Podcast, Zeichnungen oder Infographiken.

Zusätzlich gibt es ergänzende Anwendungen, in denen die Funktionsweise, erste Schritte und Einsatzbeispiele im Unterricht erklärt werden.

Von vier verschiedene Werkzeugkästen möchte ich den Werkzeugkasten „Lernen und Lehren mit Apps“ mit seinen Funktionen genauer vorstellen:

 

  1. Inhaltliche Voraussetzungen

In den nächsten Jahren wird sich der Gebrauch der Tafel und des Whiteboards drastisch minimieren. Viel mehr kommt der Einsatz von Apps und die Nutzung von Tablets und Smartphones zum Einsatz, sodass individualisiertes Lernen entsteht.

Vor dem Einsatz sollten Lehrer klären, wie der Gebrauch von Smartphones und Tablets im Unterricht ablaufen soll. Lehrer müssen sich einigen, wie das Internet genutzt wird und welche Geräte und Apps erlaubt sind.

Darüber hinaus nehmen Lehrer die Rolle eines Begleiters beim Lernen ein. Auch Schüler wandeln sich, da sie ihre Vorkenntnisse und ihr Wissen zur technischen Nutzung der Mobilgeräte produktiv in den Unterricht miteinbringen können.

 

  1. Technische Voraussetzungen

Um die Apps sinnvoll nutzen zu können, muss das Klassenzimmer mit funktionellem WLAN ausgerüstet sein. Außerdem muss berückstichtigt werden, dass z.B. Jugendmedienschutzfilter als Beschränkung zum Internet eingeführt werden.

 

  1. BYOD vs. Schulausstattung

Damit die Apps im Unterricht eingesetzt werden können, benötigt die Schule die passende Geräteausstattung. Da heutzutage fast jeder Jugendliche ein eigenes Smartphone besitzt, wird es immer leichter, beim App-Einsatz im Unterricht auf die eigenen Geräte der Jugendlichen zurückzugreifen. Dies bringt den Vorteil, dass Schüler sich nicht in fremde einarbeiten müssen. Dadurch können auch Hausaufgaben ganz einfach erledigt werden.

Die Motivation der Schüler für den Unterricht wird gesteigert, da sie das Gerät statt abschalten immer aktiv nutzen müssen.

Eine Grundausstattung an Geräten in der Schule bringt zusätzlich den Vorteil mit sich, dass die Lehrkräfte sich auf regelmäßig gewartete Geräte und eine verlässliche Ausstattung stützen können. Dadurch kann die Anschaffung von Apps zentral über die Schule gesteuert werden.

Voraussetzung dazu ist, dass die Lehrer sich im besten Falle mit allen Geräten ein wenig auskennen müssen, um entsprechend helfen zu können.

Leider sind nicht alle Apps kostenlos sind. Den Eltern Apps als Schulmaterial abzurechnen und Geld zu verlangen ist noch sehr weit entfernt. Damit daraus keine Ungleichheit zwischen Schülern mit und ohne Tablet entsteht, bietet es sich an zumindest einen Teil der Geräte in der Schule anzuschaffen.

 

  1. Apps und Kosten

Da nicht alle Apps kostenlos sind, muss geklärt werden, wer die Kosten übernimmt. Sollen die Apps als Schulmaterial ausgerechnet werden oder von der Schule einheitlich finanziert werden? Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten Apps zu bezahlen: Bezahlungen per Kreditkarte oder die Schule erwirbt Gutscheincodes. Diese können an die Schüler ausgegeben werden, um auf den persönlichen Geräten zu nutzen.

Es gibt sogar Education-Programme, die eine schulspezifische Nutzung ermöglichen. Auf den Websites der Hersteller sollen Angebote gedownloaded werden, um immer auf dem aktuellen Stand zu sein.

 

  1. Zugriff auf Geräte und lokale Daten

Um alle Funktionen einer App nutzen zu können, müssen in der Regel bestimmte Zugriffsberechtigungen erteilt werden (z.B. Zugriff auf die Kamera).

Bei den meisten Nutzern von Smartphones gilt das Prinzip „alles oder nichts“, das heißt: die App mit allen Zugriffsberechtigungen installieren oder auf die ganze App verzichten.

Im Hinblick auf die Funktionalitäten der App sollen daher die erforderlichen Berechtigungen überprüft werden.

Um die Daten den Anbietern anzuvertrauen, müssen die Schüler das Thema „Datenschutz“ beherrschen, es gehört somit zu einer aktiven Aufgabe der Bildung. Deshalb soll die Bewertung von Apps im Unterricht integriert werden.

 

Nach meinem kurzen Einblick, wie ein Werkzeugkasten aufgebaut ist und auf was geachtet werden muss, möchte ich kurz die sieben unterschiedlichen Kategorien mit einer Beispiel App vorstellen:

  1. Präsentation +Textverarbeitung (Book Creator- Erstellen von multimedialen E-Books)
  2. Unterrichtsunterstützung (Actionbound- App für spannende Stadtralleys)
  3. Lehr- und Lernmaterial (Khan Academy- vielfältige Bildungsapp)
  4. Unterrichtsorganisation (Classting- vielseitige App für den Klassenverband)
  5. Audio, Video, Podcasts (Auphonic- einfache Nachbereitung von Audio Aufnahmen)
  6. Fotografie, Bildbearbeitung, Bildpräsentation (Comic Life- einfache App zum Erstellen digitaler Comics)
  7. Zeichnungen, Datenvisualisierung (Bamboo Paper- komfortable Zeichen- und Schreibapp)

 

Abschließend kann man sagen, dass die Idee der Werkzeugkästen sehr sinnvoll ist, da es sowohl für Schüler, wie auch für Lehrer vielseitige Apps gibt, die man nutzen kann, ohne zu riskieren, dass die App die Daten frei gibt. Im Vordergrund steht, dass die App die Schüler nicht gefährdet und der Lerneffekt groß ist.

 

Quellen:

http://www.medien-in-die-schule.de/werkzeugkaesten/werkzeugkasten-lernen-lehren-mit-apps/

 

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